Der Museumsdirektor in Vaukavysk weigerte sich, das Wahlprotokoll zu unterschreiben. Nun ist er tot aufgefunden worden

18. August 2020, 17:45, TUT.BY

Der Direktor des militärhistorischen Museums Vaukavysk Konstantin Schischmakow weigerte sich, das Protokoll zu unterschreiben und verschwand daraufhin. Nun ist er tot aufgefunden worden, berichtet das freiwillige Such- und Rettungsteam “Angel”.

Die Abbildung zeigt die Vermisstenanzeige von Konstantin Schischmakow, Direktor des militärhistorischen Museums Vawkavysk, mit dem Aufdruck “GEFUNDEN”.

Nach Informationen, die der Redaktion TUT.BY vorliegen, handelt es sich bei dem Tod von Konstantin Schischmakow um keine Straftat. Die Umstände seines Todes lassen einen Selbstmord vermuten.

Wir warten auf eine offizielle Stellungnahme des Ermittlungskomitees.

Wie wir bereits berichtet haben, ist der 29-jährige Konstantin Schischmakow, der das militärhistorische Bagration-Museum der Stadt Vawkavysk leitete, am 15. August verschwunden. Er weigerte sich, das Protokoll der Wahlkommission zu unterschreiben, rief um circa 17:00 Uhr seine Frau an und sagte ihr: “Ich werde hier nicht mehr arbeiten, ich fahre jetzt nach hause.” Doch zuhause ist er nicht mehr angekommen.

“Alles hat genau am 9. August angefangen“, erinnert sich sein Vater. “Als er in der Wahlkommission war. Mit ihm zusammen war noch ein weiterer junger Mann – ich erinnere mich nicht an seinen Namen, werde ihn also nicht nennen. Sie haben beide das endgültige Protokoll nicht unterschrieben. Mein Sohn meinte, jemand anderes hätte für sie unterschrieben. Er rief seine Frau an und erzählte ihr das.” 

Andrej Schischmakow berichtet, nach dem Ende der Arbeit sei seinem Sohn und dem anderen Mann eine Mitfahrgelegenheit angeboten worden, die sie nach Hause bringen würde. Sie haben abgelehnt, meinten dazu: “Es gibt nichts, wofür wir uns schämen sollten, wir werden selber laufen.”

Die Mitarbeiter des Nationalen Kunstmuseums und des Nationales Geschichtsmuseums der Republik Belarus veranstalteten eine Solidaritätsaktion für Konstantin Schischmakow. Darüber hinaus sprachen sie ihre Solidarität für alle Belarusen aus, die vor und nach der Wahl verschwunden sind.