Belarus Daily | 17. Apr

Lukaschenko und russischer FSB sprechen über „geplantes“ Attentat; Gefangene und ihre Verwandten erzählen darüber, was in den Zellen vor sich geht

17. April 2021 | Voice of Belarus
Marc Chagall, „Über der Stadt“. Moderne Interpretation.
Source: Tribuna.com

Lukaschenko und der russische FSB sprachen über das „geplante Attentat“

Lukaschenko behauptete, dass ein Attentat auf ihn und seine Söhne geplant sei und beschuldigte die US-Geheimdienste dafür. Der Inlandsgeheimdienst der Russischen Föderation (FSB) kommentierte die Tatsache, dass die russischen Geheimdienste Aljaxandr Fjaduta und Juryj Sjankowitsch in Moskau festgenommen haben, weil sie „unter Beteiligung lokaler und ukrainischer Nationalisten“ „einen Militärputsch in Belarus und die Absetzung Alexander Lukaschenkos“ vorbereiteten.

Source: TUT.BY

Belarus*innen bitten um Verschiebung des „anti-extremistischen“ Gesetzes

Mehr als tausend Belarus*innen baten darum, die Verabschiedung des „anti-extremistischen“ Gesetzes zu verschieben und es zur Überarbeitung zu schicken. Die Bürgerinitiative LehUp fand mehr als ein Dutzend Fehler in dem Gesetzentwurf. Darüber hinaus ist die Initiative der Meinung, dass den Belarus*innen die Möglichkeit vorenthalten wurde, in der Phase der öffentlichen Diskussion des Gesetzentwurfs Vorschläge zu machen, was ebenfalls einen schwerwiegenden Verstoß darstellt.

„Seien sie nicht wehleidig wegen ihnen.“ Die Menschenrechtslerin Hazura-Jaworskaja erzählte, mit wem sie unter welchen Bedingungen im Gefängnis war

Die Menschenrechtslerin Tazzjana Hazura-Jaworskaja, Organisatorin der von den Behörden verbotenen Ausstellung „Die Maschine atmet, aber ich nicht“, wurde ohne Anklage aus der Untersuchungshaftanstalt entlassen. Wie sie zehn Tage hinter Gittern verbracht hat, erzählte Tazzjana auf ihrem Facebook. 

Sie schrieb einen Beitrag über die Frauen, mit denen sie diese Zeit verbracht hat. Es sind Marfa Rabkowa, Koordinatorin des Freiwilligendienstes des Menschenrechtszentrums „Viasna“, Julja Sluzkaja, Gründerin des „Presseclubs“, Tonja Kanawalawa, Mitarbeiterin des Tichanowskaja-Stabes, Mascha, eine ehemalige Studentin der Kunstakademie, und Andżelika Borys, Präsidentin des Bundes der Polen in Belarus. „Keine Sorge, sie halten durch. Bitte halten Sie auch durch. Seien Sie nicht wehleidig wegen ihnen. Nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung. Ein einfaches menschliches Dankeschön. Leider werde ich noch Hilfe brauchen“, schloss Tazzjana.

Source: t.me/kyky_org

„Papi, warum schlagen sie mich ständig? Wann werden sie aufhören?“ Geschichte des 16-jährigen politischen Gefangenen Mikita Salatarou 

Mikita Salatarou wurde am 11. August verhaftet und angeklagt, Massenunruhen organisiert, Gewalt gegen Polizisten ausgeübt und Molotow-Cocktails geworfen zu haben. Mikitas Vater, Michail Salatarou erzählte, was mit seinem Sohn vor und nach dem Urteil geschah. 

Unmittelbar nach der Verhaftung wurde Mikita auf die Intensivstation gebracht, weil er während des Verhörs das Bewusstsein verlor. Nach dem Krankenhaus landete Mikita in der Untersuchungshaftanstalt, wo die Verhöre erneut begannen. Und dann ging der Teenager vor Gericht, das den Jugendlichen für 5 Jahre und 1 Monat ins Gefängnis schickte. Bereits in der Untersuchungshaftanstalt wurde ein weiteres Strafverfahren gegen Mikita eröffnet, angeblich wegen eines Angriffs auf die Wachen. 

Bei Mikita wird Epilepsie diagnostiziert, sein Vater sagt, dass der Jugendliche ohne die notwendigen Medikamente nervös wird. Mikita selbst erzählt, dass in der Untersuchungshaftanstalt nicht immer Medikamente verabreicht werden. 

Michail erzählt: „Mein Sohn fragt mich oft: ,Papi, was mache ich hier? Warum bin ich hier? Wann werde ich von hier freigelassen?‘“

Source: gomel.today

For more information on the events of 15-18 April 2021, please visit Infocenter Free Belarus 2020: